Öffentliche Vortragsreihe im Rahmen der Mainzer Universitätsgespräche
Wann: 29. Oktober 2024 – 4. Februar 2023, jeweils dienstags, 18:15-19:45 Uhr
Wo: Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Hörsaal N1 in der „Muschel“, Johann-Joachim-Becher-Weg 23, 55128 Main
Die Debatte ist alt, aber immer noch aktuell: Sind unsere genetischen Anlagen („nature“) oder doch Umwelteinflüsse („nurture“) entscheidend für die Entwicklung des Menschen? Heute gehen die meisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon aus, dass es keinen eindeutigen Sieger geben kann. Die Existenz des Menschen scheint gekennzeichnet von einem äußerst komplexen Zusammenspiel von Genen und Umwelt. Dabei tragen Gene die Erbinformationen, also die Bauanleitung für den menschlichen Körper. Sie bestimmen viele unserer physischen und psychischen Merkmale sowie die zentralen biologischen Prozesse. Sie legen auch die Grundlage für bestimmte Verhaltensweisen und Talente. Doch auch Umweltfaktoren – von Ernährung und Bildung bis hin zu sozialen Interaktionen und physischer Umgebung – spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie diese genetischen Anlagen „ausgelesen“ werden und sich entfalten. Ein genetisch veranlagtes mathematisches, musikalisches oder sportliches Talent kann durch den Zugang z. B. zu Unterricht gefördert oder durch fehlende Möglichkeiten massiv gehemmt werden. Ebenso können Stress und Traumata genetische Prädispositionen für psychische Erkrankungen verstärken oder auslösen. Zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein besseres Verständnis für das Zusammenspiel von Genen und Umwelt zu entwickeln. Gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern unter anderem aus der Biologie, der Medizin, der Psychologie, der Erziehungswissenschaft und der Intelligenzforschung wollen sich die Mainzer Universitätsgespräche im Wintersemester 2024/2025 diesem Forschungsfeld nähern.
Die Vorträge der neunteiligen Reihe „Nature/Nurture: Das Zusammenspiel von Genen und Umwelt“ finden im Wintersemester 2024/2025 dienstags von 18:15 bis 19:45 Uhr im Hörsaal N1 in der „Muschel“, Johann-Joachim-Becher-Weg 23, auf dem Gutenberg-Campus statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Programm
29. Oktober 2024
Epigenetik und Gesundheit: Wie wir unsere Gene beeinflussen können!
Prof. Dr. André Fischer, Standortsprecher und Gruppenleiter am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Göttingen sowie Professor für Epigenetik neurodegenerativer Erkrankungen, Universitätsmedizin Göttingen
12. November 2024
Alt werden ohne zu altern – Wie hängen Genetik und Epigenetik mit einem langen und gesunden Leben zusammen?
Dr. Holger Bierhoff, Leiter der Arbeitsgruppe Epigenetik des Alterns, Institut für Biochemie und Biophysik, Friedrich-Schiller-Universität Jena
19. November 2024
Welchen Einfluss haben Biologie und Erfahrung auf die Entwicklung der Geschlechter-Identität in der frühen Kindheit?
Prof. Dr. Sabina Pauen, Professorin für Entwicklungspsychologie und Biologische Psychologie, Psychologisches Institut, Universität Heidelberg
26. November 2024
Erbe, Umwelt und Vergangenheit. Warum die Epigenetik den Blick auf Gesundheit verändert
Dr. Peter Spork, Biologe und Wissenschaftsautor, Hamburg
3. Dezember 2024
Anlage und Umwelt: Was Zwillingsstudien uns über die Entstehung individueller Unterschiede verraten
Prof. Dr. Frank M. Spinath, Professor für Differentielle Psychologie und Psychologische Diagnostik, Fachrichtung Psychologie, Universität des Saarlandes, Saarbrücken sowie Principal Investigator der Studie „TwinLife“
10. Dezember 2024
Bildung, Lebensstil und Gene: Welchen Einfluss haben sie auf die Intelligenzentwicklung über die Lebensspanne?
Prof. Dr. Anna-Lena Schubert, Professorin für Analyse und Modellierung komplexer Daten, Psychologisches Institut, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
17. Dezember 2024
Nature versus Nurture: Zur Geschichte der Anlage-Umwelt-Debatte
Prof. Dr. Till Kössler, Professor für Historische Erziehungswissenschaft, Institut für Pädagogik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
21. Januar 2025
Chronische Entzündung, fehlgeleiteter Metabolismus und Krebs: Wie Lifestyle unsere Genexpression und Ansprechen auf Therapien verändert
Prof. Dr. Mathias Heikenwälder, Wissenschaftlicher Direktor, M3 Forschungszentrum für Malignom, Metabolom und Mikrobiom, Universitätsklinikum Tübingen sowie Professor und Forschungsgruppenleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg
4. Februar 2025
Wer schreibt unsere Lebensgeschichte? Trends, Einflussfaktoren und Auswirkungen von Persönlichkeitsentwicklung
Prof. Dr. Jenny Wagner, Professorin für Pädagogische Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung, Institut für Psychologie, Universität Hamburg
Johann-Joachim-Becher-Weg 23 55128 Mainz
Johann-Joachim-Becher-Weg 23
55128 Mainz
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